Die Folgen der Industriellen Revolution haben sich für die Menschheit als eine Katastrophe erwiesen. Unsere Lebenserwartung ist dadurch in den "fortgeschrittenen" Ländern bedeutend gestiegen, gleichzeitig aber trat infolgedessen eine Destabilisierung der Gesellschaft ein, das Leben wurde unerfüllt, die Menschen gerieten in eine unwürdige Abhängigkeit, diese Entwicklung hat zu weit verbreiteten psychischen Problemen geführt (in der Dritten Welt auch zu organischen Krankheiten) und der Natur wurde unermeßlicher Schaden zugefügt.
Die kontinuierliche Entwicklung der Technologie wird die Lage weiter verschlimmern. Mit Sicherheit wird die Menschheit in noch größerem Maße abhängig werden und es werden noch gewaltigere Naturschäden auftreten. Wahrscheinlich werden sich die soziale Entwurzelung und die psychologischen Probleme noch verstärken und schließlich auch in den "fortgeschrittenen" Ländern zu einem Anstieg von Krankheiten führen.
Das industrielle-technologische System wird entweder überleben oder zusammenbrechen. Wenn es überlebt, KÖNNEN möglicherweise mit seiner Hilfe physische und psychische Krankheiten verringert werden, jedoch erst, nachdem das System eine lange und schmerzhafte Periode der Anpassung durchgemacht hat, und nur auf Kosten einer permanenten Verringerung der Bevölkerung und vieler anderer Lebensformen. An ihre Stelle treten dann manipulierte Produkte, die nur noch Rädchen in der gesellschaftlichen Maschinerie sind. Überdies werden die Folgen unvermeidlich sein, wenn das System überleben sollte: das System kann nicht durch Reformen verändert oder modifiziert werden, um dadurch zu verhindern, daß die Würde und Autonomie der Menschheit verschwindet.
Aber auch wenn das System zusammenbricht, werden die Folgen sehr schmerzhaft sein. Je stärker aber das System sich entwickelt, um so katastrophaler werden die Folgen des Zusammenbruchs sein. So wäre ein schneller Zusammenbruch des Systems wünschenswerter als zu einem späteren Zeitpunkt.
Deshalb treten wir für eine Revolution gegen das industrielle System ein. Diese Revolution kann mit oder ohne Gewalt
durchgeführt werden, sie kann plötzlich auftreten oder sich in einem längeren Prozeß über mehrere Jahrzehnte vollziehen. Wir sind nicht in der Lage, das vorauszusagen. Aber wir werden ganz allgemein die Maßnahmen skizzieren, damit die Gegner des industriellen Systems den Weg für eine Revolution gegen diese Form der Gesellschaft vorbereiten können.
Es handelt sich dabei nicht um eine POLITISCHE Revolution. Das Ziel wird nicht darin bestehen, Regierungen zu stürzen, sondern die wirtschaftliche und technologische Basis der gegenwärtigen Gesellschaft zu zerstören.
In dieser Abhandlung werden wir nur einige der negativen Entwicklungen darstellen, die durch das industrielle-technologische System entstanden sind. Andere Entwicklungen werden wir nur andeuten oder gar nicht darauf eingehen. Das bedeutet aber nicht, daß wir diese Entwicklungen für unwichtig halten. Nur aus praktischen Gründen müssen wir unsere Erörterung auf die Gebiete beschränken, die bisher ungenügende öffentliche Aufmerksamkeit erhielten oder über die wir etwas neues zu sagen haben.
So gibt es inzwischen sehr aktive Umwelt- und Naturschutz-Bewegungen, so daß wir nicht viel über Umweltzerstörung und - beschädigung geschrieben haben, obwohl wir gerade diese für außerordentlich wichtig halten.
PSYCHOLOGIE DES MODERNEN LEFTISMUS
Wohl jeder wird mit uns übereinstimmen, daß wir gegenwärtig in einer zutiefst beunruhigten Gesellschaft leben. Eine der verbreitetsten Erscheinungen unserer wahnwitzigen Welt ist der Leftismus. Deshalb soll eine Diskussion über die Psychologie des Leftismus als Einleitung für die Erörterung der Probleme der modernen Gesellschaft im allgemeinen dienen.
Was versteht man unter Leftismus ? Während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts konnte man Leftismus etwa mit Sozialismus gleichsetzen. Heute ist die Bewegung zersplittert und es ist nicht mehr deutlich, wen man eigentlich als Linken bezeichnen kann. Wenn wir in dieser Abhandlung über Linke sprechen, dann meinen wir vor allem Sozialisten, Kollektivisten, "politically correct"- Anhänger, Aktivisten im Bereich des Feminismus, der Homosexualität und der Behinderten, Verteidiger des Tierschutzes und dergleichen. Jedoch kann nicht jeder, der zu diesen Bewegungen gehört, als Linker bezeichnet werden. Was wir versuchen wollen in die Erörterung einzubringen, ist nicht so sehr die Darstellung einer Bewegung oder Ideologie, sondern die Beschreibung eines psychologischen Typus, oder eher die Zusammenfassung von einander ähnlichen Charakteren. Was wir unter "Leftismus" verstehen, wird sich im Verlauf unserer Erörterung über die linke Psychologie ergeben (vgl.§ 227-230).
Dennoch bleibt unsere Leftismus -Konzeption leider unverständlicher als wir uns wünschten, aber wir haben dafür keine Lösung gefunden. Wir können lediglich in groben Zügen und annähernd die beiden psychologischen Tendenzen umreißen, von denen wir glauben, daß sie die wichtigsten treibenden Kräfte des modernen Leftismus sind. Dabei behaupten wir keineswegs, daß es sich hier um die GANZE Wahrheit über Leftismus- Psychologie handelt. Außerdem gehen wir nur auf die heutige Form des Leftismus ein. Wir lassen die Frage offen, inwieweit unsere Erörterungen auch auf die Linken im 1 9. und 20. Jahrhundert bezogen werden können.
Die beiden psychologischen Strömungen, die dem modernen Leftismus zugrunde liegen, bezeichnen wir als
"Minderwertigkeitsgefühle" (feelings of inferiority) und "Übersozialisierung" (oversozialisation). Minderwertigkeitsgefühle sind charakteristisch für den Leftismus in seiner Gesamtheit, während Übersozialisierung nur einen Teil des modernen Leftismus kennzeichnet: aber gerade dieser Teil ist besonders einflußreich.